Bandscheibenvorfall: OP oder konservative Therapie?

Kategorie Behandlung // Keine Kommentare
11. Okt 2010

Ein Bandscheibenvorfall entsteht durch Verschleißerscheinungen der Bandscheibe. Die Folgen sind starke und stechende Schmerzen. Doch wann ist eine OP oder eine konservative Therapie sinnvoll, um einigermaßen beschwerdefrei leben zu können?

Rücken ©Flickr Beautiful Insanity Photography

Ein Bandscheibenvorfall entsteht durch Über- oder Fehlbelastung der Wirbelsäule. Dadurch kommt es zu Verschleißerscheinungen der Bandscheiben, die Dämpfer zwischen den einzelnen Wirbeln, die jede Erschütterung abfedern.

Die Bandscheibe besteht im Inneren aus einem gallertartigen Kern und Außen aus einem knorpligen Ring. Durch starke Belastung entstehen Risse im Knorpelring, der Gallertkern schiebt sich in die Ritzen und verformt die Bandscheibe. Es liegt eine Bandscheibenverwölbung vor, die Schmerzen verursachen kann. Von einem Bandscheibenvorfall spricht man, wenn der Gallertkern den knorpligen Ring durchbricht und in den Wirbelkanal eindringt.

Die Ursachen

Fast jeder Deutsche klagt über Schmerzen im Rücken – der Bandscheibenvorfall gehört dabei zu den Volkskrankheiten in Deutschland. Doch was sind die Ursachen dieser schmerzhaften Wirbelsäulenerkrankung?

  • Mit zunehmenden Alter entstehen Risse im Knorpelring und der Gallertkern drückt auf die Nerven.
  • Fehl- oder Überlastung, vor allem körperlich anstrengende Berufe (z.B. handwerkliche Tätigkeiten) und Büroarbeit, beanspruchen den Rücken.
  • Starkes Übergewicht wirkt sich negativ auf die Wirbelsäule und die Bandscheibe aus.
  • Wenig Bewegung und langes Sitzen schwächen die Rückenmuskulatur und die Bandscheibe ist anfälliger auf ungewohnte Belastung.

Die Symptome

Ein Bandscheibenvorfall drückt vor allem auf die umliegenden Nerven und verursacht Schmerzen im Lendenwirbelbereich und Empfindungsstörungen in Armen, Beinen, Schultern oder Händen. Die betroffenen Körperteile können kribbeln oder sogar taub werden. In akuten Fällen kommt es zu Lähmungserscheinungen, die nur durch eine OP therapiert werden können.

Die Behandlung

Um einen Bandscheibenvorfall zu heilen, gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein können – die OP und die konservative Therapie.

  • Die konservative Therapie: Experten sind sich sicher, dass 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle durch eine konservative Therapie behandelt werden können. Dazu gehören vor allem in den ersten Wochen Bettruhe, regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln und Wärme für die betroffene Stelle. Wenn die akute Phase überstanden ist, sollten Sie mit Ihrem Physiotherapeuten einen Bewegungsplan aufstellen, der Ihre Rückenmuskulatur stärkt. Zusätzlich können gezielte Injektionen, die Schmerzen rund um die betroffene Stelle lindern.
  • Die Operation: Eine Operation der Bandscheibe ist dann notwendig, wenn die konservativen Behandlungsmethoden nicht anschlagen oder starke Lähmungserscheinungen auftreten. Die gängigste Methode ist, die Bandscheibe zu entfernen und durch ein Implantat zu ersetzen.

Fazit: Wenn Ihr Bandscheibenvorfall durch eine konservative Therapie gelindert werden kann, sollten Sie sich nicht unbedingt einer Operation unterziehen. Denn wie jeder chirurgische Eingriff birgt eine Bandscheibenoperation auch Risiken (z.B. Rückenmarks- und Nervenschädigung) und Nebenwirkungen (z.B. Nachblutungen, allergische Reaktionen), die nicht ausgeschlossen werden können. Weitere Therapien werden hier vorgestellt.

Bandscheibenvorfall: OP oder konservative Therapie?

Hinterlasse eine Antwort