Helicobacter pylori ist ein im Magen ansässiges Bakterium, welches zu Völlegefühl, Aufstoßen und Beschwerden im Oberbauch führen kann. Nach einer Kariesinfektion ist eine Infektion mit diesem Magenkeim die zweithäufigste Infektionsform in unseren Gefilden.
In Deutschland leben etwa 33 Millionen Menschen mit dem Untermieter auf engstem Raum. Zudem ist jeder Zweite über 50 Jahre mit dem Bakterium infiziert. Zu den typischen Beschwerden einer Infektion mit dem Magenbakterium zählen Völlegefühl, Aufstoßen, Brechreiz und Schmerzen im Oberbauch.
Helicobacter – Auslöser schwerer Krankheiten
Unbehandelt kann eine Infektion mit Helicobacter pylori zu Geschwüren im Zwölffingerdarm und Magen, Magenschleimhautentzündungen und sogar im schlimmsten Fall zu Magenkrebs führen. Sollten die eben genannten Symptomen länger als zwei Wochen andauern, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Mediziner wissen heute, dass viele Personen das Bakterium schon seit ihrer Kindheit in sich tragen. Die Erreger können von Mensch zu Mensch übertragen werden, was hauptsächlich auf oralem Weg geschieht und vorrangig Kinder betrifft. Dass sich Erwachsene gegenseitig mit Helicobacter infizieren, kommt hingegen so gut wie nie vor.
Das Immunsystem nimmt den Kampf auf
Dass sich Erwachsene nicht mit dem Bakterium infizieren, liegt wahrscheinlich daran, dass das Immunsystem ab einem gewissen Alter den Kampf gegen den Magenkeim aufnehmen und diesen erfolgreich bekämpfen kann. Entsprechende Hygienemaßnahmen wie Händewaschen nach dem Toilettengang reduzieren die Gefahr, sich mit dem Erreger zu infizieren.
Gefahr von Magenkrebs
Helicobacter kann sich über Jahre hinweg unbemerkt bei seinem Wirt einnisten. Irgendwann macht er allerdings auf sich aufmerksam, da sich der Erreger auf der Magenschleimhaut anheftet und mit seinen langen Tentakeln den gesamten Magen überfällt. Zudem versteckt er sich in der Schleimschicht in der Magenwand und setzt sich dort auf die Epithelzellen.
Mit der Zeit reagieren die Zellen der Magenschleimhaut auf den Helicobacter-Befall und reagieren mit Entzündungen. Die Folge davon ist eine Gastritis, die anfänglich ohne große Beschwerden abläuft. Im Verlauf der Zeit kommt es allerdings zu Schmerzen und Übelkeit.
Helicobacter ist ein äußerst aktives Bakterium und Mediziner machen es für etwa 95 Prozent aller Geschwüre im Zwölffingerdarm und für 70 bis 80 Prozent aller Magengeschwüre verantwortlich. Zudem steht der Magenkeim im Verdacht, Magenkrebs auslösen zu können und wurde von der Weltgesundheitsorganisation als krebserregend charakterisiert.
Aber keine Sorge, mit bestimmten Medikamenten wie Antibiotika und Magensäurehemmern kann dem unliebsamen Untermieter an den Kragen gerückt werden.
