Bereits jeder siebte Deutsche kann Grundnahrungsmittel wie Milch, Käse oder Joghurt nicht unbeschwert genießen, aufgrund einer Lactose Intoleranz.

Lactose Intoleranz ist mittlerweile schon so weit verbreitet, dass sich Lebensmittelindustrie und Gastronomie schon darauf eingestellt haben. Im Supermarkt und Discounter zum Beispiel erhält man bereits eine Reihe an lactosefreien Produkten. Dabei ist die komplette Nutzung von diesen meist unnötig, da in vielen normalen Milchprodukten ein viel zu geringer Anteil an Lactose enthalten ist, um sich negativ auf den Körper auswirken zu können.

Unverträglichkeit von Milchzucker

Beim Verzehr von Milchprodukten nimmt der Körper den darin enthaltenen Milchzucker auf und spaltet ihn in Glucose und Galactose auf. Bei einer Lactose Intoleranz ist dies nicht mehr möglich, da das dafür notwendige Lactase-Enzym nicht oder nur unzureichend produziert wird. Der Milchzucker kann dadurch nicht verdaut werden und es kommt infolge dessen zu Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und auch Erbrechen.

Um eine Lactose Intoleranz festzustellen, reicht meist schon ein einfacher Selbsttest. Für etwa eine Woche verzichtet der Betroffene bei der Ernährung auf lactosehaltige Lebensmittel und steigt danach wieder auf lactosehaltige um. Kehren die Beschwerden zurück, ist die Diagnose relativ eindeutig.

Die Lactose Intoleranz kann aber auch mittels äztlicher Diagnostik festgestellt werden. Bei einer problemlosen Verdauung von Lactose steigt der Blutzuckerspiegel beim Nahrungsverzehr an. Der ärztliche Test läuft nun folgendermaßen ab: Nachdem der Patient 12 Stunden auf Nahrung und Flüssigkeit verzichtet hat, wird ihm Lactose verabreicht. Dann wird in regelmäßigen Abständen eine Blutzuckermessung durchgeführt.

Steigt der Blutzuckerspiegel an, wird die Lactose problemlos verdaut, bleibt er jedoch konstant, bedeutet dies, dass der Körper sie nicht richtig verdauen kann.

Einschränkung ja, Verzicht nein

Tatsächlich ist von dem regulären Verzehr einiger Milchprodukte abzuraten, wie zum Beispiel Frischmilch, Käse oder Sahne.

Vorsicht ist auch bei „versteckten“ Lactose Produkten geboten, also unter anderem Süßigkeiten, Fertiggerichte und Medikamente.

Die Empfindlichkeit variiert jedoch von Betroffenem zu Betroffenem.

Produkten wie zum Beispiel lange gereifter Käse, Joghurt oder auch Butter können mitunter unbedenklich genossen werden, da sie meist nur in geringen Mengen eingenommen werden und/ oder der Anteil der Lactose verschwindend gering ist.

Zusätzlich zu den zu beachtenden Einschränkungen empfiehlt sich die Anschaffung von Lactase-Tabletten, die die Aufnahme lactosehaltiger Lebensmittel ohne die auftretenden Symptome, durch die künstliche Zuführung des Lactase-Enzyms,  ermöglichen. Gerade wenn man unterwegs ist und es keine Möglichkeit gibt auf lactosefreie Produkte auszuweichen, sind diese eine gute Alternative.

Drogerieketten und Apotheken haben entsprechende Lactase Produkte in Form von Kapseln, Tabletten oder Kaubonbons vorrätig. Diese werden dann unmittelbar vor der lactosefreien Mahlzeit mit ausreichend Wasser eingenommen oder auch unter die Nahrung gemischt.

 

 

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