Alte kranke Frau und Pflegerin im AltersheimAlt, tattrig, gebrechlich und einsam – So oftmals die Horrorvision vom Altern. Doch stimmt das wirklich? Gerade für die neue Generation von Senioren scheint das Altern seinen Schrecken längst verloren zu haben. Weit davon entfernt sich ins stille Kämmerchen zurückzuziehen, haben sie ihre Mobilität zurück erobert. Ob ausgedehnte Reisen, sonntägliche Radtouren oder Schwimmen mit den Enkeln – Senioren sind fitter denn je und überholen sogar manchen Jungspund bei seiner täglichen Joggingrunde. Um dieser neuen, aktiven Generation gerecht zu werden, wurden einige innovative Wohnformen entwickelt.

Mehrgenerationenhäuser als neuer Weg

Erst 2006 auf Initiative des BMFSFJ entstanden, ist das Konzept Mehrgenerationenhaus inzwischen deutschlandweit mit über 500 Einrichtungen vertreten. Nach dem Alles-unter-einem-Dach-Prinzip leben hier Singles, Senioren und Familien mit Kindern in einem Haus zusammen und greifen sich gegenseitig im Alltag unter die Arme. Der zunehmenden Anonymität wollen Mehrgenerationenhäuser bewusst mit Solidarität und Gemeinschaft begegnen, wobei die gegenseitige Hilfe unterschiedlich aussehen kann. Während die Eltern arbeiten, übernehmen die Senioren beispielsweise die Kinderbetreuung, helfen bei den Hausaufgaben oder lesen Geschichten vor. Im Gegenzug wird ihnen bei Einkäufen, Arztbesuchen oder sonstigen Arbeiten im Haus geholfen.

Wohnen zuhause mit Tages- oder Kurzzeitpflege

Für viele Senioren ist die eigene Wohnung immer noch der bevorzugte Altersruhesitz, der mit ein paar Kniffen schnell altersgerecht umgerüstet werden kann. Dabei sollte die Barrierefreiheit ganz oben auf der Liste stehen. Dies geht über das einfache Entfernen von Stolperfallen wie Teppichen bis hin zu kleinen Hilfsmitteln wie zusätzlichen Haltegriffen in Dusche und WC. Spätestens wenn die eigene Beweglichkeit immer eingeschränkter ist, sollte man auch über Unterstützung in Form von Tages- oder Kurzzeitpflege nachdenken. Je nach Pflegestufe steht den Angehörigen hierfür zusätzliche staatliche Unterstützung zu. Hierbei prüft der Medizinische Dienst der Krankenkasse, wie hoch der Pflegeaufwand ist und ordnet dann Betroffene der entsprechende Pflegestufe zu. Die Einteilung der Pflegestufen reicht von Stufe I (erheblich pflegebedürftig) bis hin zu Pflegestufe III bei einem außergewöhnlichen Härtefall.

Senioren-WGs und betreutes Wohnen

In Senioren-WGs leben Senioren im selben Lebensabschnitt selbstbestimmt zusammen, wobei gemeinsame Spielenachmittage, Gymnastikübungen oder Kochabende die Gemeinschaft stärken und sowohl geistig als auch körperlich fit halten. Durch das eigene Zimmer besteht zudem jederzeit die Möglichkeit, sich aus der WG-Gemeinschaft auch einmal zurückzuziehen. Ist der Betreuungsbedarf nicht mehr durch die Mitbewohner zu decken, kann auch betreutes Wohnen eine gute Alternative zum Altenheim darstellen. Hier leben die Senioren in barrierefreien Wohnungen oder Wohngemeinschaften zusammen und erhalten zusätzliche Serviceleitungen in Form von Hilfen im Haushalt, Hol- und Bringdiensten sowie ambulanter Pflege. Über diese Form des Wohnens kann man dort weitere Details einholen.

Foto ist von: Erwin Wodicka, Fotolia

 

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