Hirsutismus: Männliche Behaarung bei Frauen

Kategorie Alltag, Schönheitsoperation // Keine Kommentare
28. Apr 2011

Beim Hirsutismus handelt es sich um ein vermehrtes Auftreten von Terminalhaaren am weiblichen Körper, wobei ein Verteilungsmuster wie beim Mann erkennbar ist, welches durch die Verwandlung von Vellushaar in Terminalhaar bedingt ist. Die Ursachen können unterschiedlicher Art sein. Die betroffenen Frauen unterliegen oftmals einem hohen Leidensdruck.
Hirsutismus - Übermäßiger Haarwuchs bei Frauen ©Flickr/[ mosonyi ]

Oftmals leiden die betroffen Frauen an einer vermehrten Androgenbildung, wobei es sich um ein männliches Sexualhormon handelt. Diese Form des übermäßigen Haarwuchses ist von der so genannten Hypertrichose abzugrenzen, wobei es sich um einen androgenunabhängigen Haarwuchs ohne die typisch männliche Haarplatzierung handelt.

Hirsutismus – Typische Anzeichen

Bei Frauen, die an Hirsutismus leiden, wachsen die Haare vermehrt an eher für Männer typischen Körperstellen. So können die Haare im Kotelettenbereich, des Kinns und der Oberlippe auftreten. Aber auch im oberen Bereich des Brustbeins, um die Brustwarzen herum, und im Bereich des Bauchnabels können vermehrt Haare wachsen.

Weiterhin kann sich die Schambehaarung bis auf die Oberschenkel ausweiten und statt der eigentlichen Dreiecksform eine Rhombusform bilden. Zudem können die Ober- und Unterschenkel sowie die Arme übermäßig behaart sein.

Verbreitung und Ursachen des Hirsutismus

Etwa 5 bis 10 Prozent der Frauen sind vom Hirsutismus betroffen, wobei die Grenze zwischen dem übermäßigen Haarwuchs und dem normalen Haarwachstum fließend ist und der ethnische Hintergrund eine Rolle spielt. Eine Prävalenzstudie an über 600 Frauen konnte keine Abhängigkeit bezüglich der Hautfarbe belegen.

Die Ursachen für den Hirsutismus können unterschiedlich sein. Oftmals beruht der Haarwuchs auf einer genetischen Veranlagung, die vor allem bei Frauen in den südlichen Regionen auftritt und auch als familiär-idiopathischer Hirsutismus bezeichnet wird. Weiterhin können ein polyzystisches Ovarialsyndrom, androgenproduzierende Tumore in den Eierstöcken oder der Nebenniere, Doping sowie ein Hypophysenadenom für den Haarwuchs verantwortlich sein.

Therapie

Oftmals verhilft bereits ein Bleichen der Haare den betroffenen Frauen zu einem besseren Körpergefühl. Wer sich aber ganz von den Haaren trennen möchte, kann auch auf Epilation und Rasur zurückgreifen.

Sollte es sich um einen hormonell bedingten Haarwuchs handeln, sollten die betroffenen Frauen bezüglich einer Behandlung einen Endokrinologen aufsuchen. Im Fall eines Tumors sollte ein Onkologe zu Rate gezogen werden.

Im Fall einer Hormonstörung können spezielle Präparate verabreicht werden, die die Androgenproduktion hemmen bzw. die Wirkung des Hormons verhindern. Zu den Medikamenten zählen unter anderem Flutamid, Drospirenon und Finasterid.

Hirsutismus: Männliche Behaarung bei Frauen

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