Demenz-Therapien mit Tieren gehören zu den fortschrittlichen und vorwiegend positiven Mitteln, um eine unaufhaltbare Krankheit angenehmer und menschlicher zu gestalten. Dabei müssen es nicht einmal echte Tiere sein, Paro sei Dank.
Demenz und Alzheimer, zwei Krankheiten, die oftmals auch die sozialen Verbindungen kappen. Durch das Verlieren von Sprachfähigkeiten, Erinnerungen und der Fähigkeit, andere Menschen emotional zu deuten, werden Betroffene oftmals ungewollt in die Einsamkeit getrieben.
Therapie mit Tieren sorgt für Nähe, wo Nähe schwer fällt
Selbst im Kreis der Familie oder aber in einem Pflegeheim ziehen sich Demenz Patienten oftmals zurück, oftmals auch, weil es ihnen unangenehm ist, dass sie nicht mehr das sagen können, was sie wollen, weil ihr Körper nicht mithalten kann.
Therapie mit Tieren hat dabei schon oft gezeigt, dass die Patienten positiv auf die Tiere reagieren, denn der Kontakt ist schnell geschlossen, Sprache ist nicht von Bedeutung, die Emotionen sind klar zu erkennen und die Zuneigung der Tiere wirkt sich positiv auf das Lebensgefühl aus.
Doch nicht nur das, Tier Therapie sorgt auch dafür, dass etwa die ständige Aufregung, die Demenzkranke oftmals erleiden, sich legt, wenn sie etwa mit einem Hund zusammen sind, sie bewegen sich häufiger, wenn sie mit den Tieren spielen oder mit ihnen spazieren gehen.
Auch sollen sie mehr Appetit haben, gerade gesundheitlich ist das sehr wichtig, denn ältere Menschen essen meistens weniger, vor allem, wenn sie erkrankt sind.
Aber natürlich ist der Umgang mit Tieren in der Vorbereitung nicht so einfach, die Tiere müssen zahm und ruhig sein, auf Fremde zugehen können und dürfen vor allem nicht aggressiv werden. Manche Tiere sind Gruppentiere, andere eignen sich für Einzelbetreuung und das Training beansprucht natürlich auch viel Zeit.
Manche Pflegeheime haben Tiere, die im Heim leben, doch Mara M. Braun, die ein Tierprogramm in Texas, Amerika leitet, weist darauf hin, dass diese Tiere auch ihre Rückzugsmöglichkeiten haben müssen, ein Platz, wo sie ihre Ruhe haben und besonders jemanden, der auf das Tier aufpasst.
Braun meint auch, dass es am besten ist, wenn das Tier einem Pfleger gehört, der es nach Ende der Arbeitszeit mit nach hause nimmt, damit es eine Auszeit bekommt.
Paro die Roboterrobbe
Eine Alternative zu echten Tieren ist das Arbeiten mit extra entwickelten Robotern, darunter dürfte Paro wohl das berühmteste Beispiel sein. Die kuschelige Roboterrobbe wurde konzipiert, um auch in Krankenhäusern oder an anderen Orten, wo das Halten von echten Tieren schwierig wäre, Tier Therapie zu vermitteln.
Paro wird seit 2003 eingesetzt, auch für Kinder, was bei längeren Krankenhausaufenthalten wahre Wunder für den Heilungsprozess wirken kann.
Paro reagiert auf Temperatur, hell und dunkel, sowie auf Berührung und Stimmen. Gleichzeitig kann Paro sich merken, wie man auf bestimmte seiner Reaktionen reagiert hat, wenn man ihn also streichelt, wenn er etwa ein Geräusch gemacht hat, dann wird er es öfter machen, wenn man ihn haut, wenn er etwas macht, was man nicht will, wird er versuchen, es nicht mehr zu machen. So kann er individualisiert auf die Patienten reagieren.
Vor allem bei aggressiven, gewalttätigen Episoden eines Demenz-Patienten hat Paro gezeigt, dass der Patient sich sehr viel schneller beruhigt, als mit Beruhigungsmitteln oder anderweitigen Strategien.
Weitere Hinweise zu Demenz kann man auf seniorplace.de nachlesen.